Neue WHO-Empfehlung zu kalorienfreien Süßstoffen: Langfristig zur Gewichtskontrolle nicht geeignet

Die Weltgesundheitsorganisation rät davon ab, kalorienfreie Süßstoffe zur Gewichtskontrolle und Vorbeugung verschiedener Krankheiten wie Typ-2-Diabetes einzusetzen. Das geht aus einer neuen Richtlinie hervor, die sich auf eine systematische Auswertung zahlreicher Studien stützt. Es sei gesünder, den Zuckerkonsum allgemein zu begrenzen und durch natürlich gesüßte, kaum oder gar nicht verarbeitete Lebensmittel wie Obst zu ersetzen.

Wer sich langfristig zuckerreich ernährt, leidet unter anderem häufiger an Übergewicht und Adipositas. Daher werden seit einigen Jahren in vorverpackten Lebensmitteln und Getränken vermehrt kalorienarme oder kalorienfreie Süßungsmittel als Zuckeralternative eingesetzt.

Eine gesteigerte Aufnahme von kalorienfreien Süßstoffen kann kurzfristig dabei helfen, Körpergewicht zu reduzieren oder zumindest zu halten. Über viele Jahre gesehen gab es jedoch keine eindeutigen Belege für eine positive Wirkung auf Gewichtskontrolle und Körperfettanteil. In Beobachtungsstudien nahm das Risiko für eine Gewichtszunahme und Adipositas sogar zu, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zudem gab es bei Erwachsenen Hinweise, dass sich bei einem regelmäßigen Verzehr das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und allgemein die Sterblichkeit erhöht. Die Folgen für Kinder seien noch kaum erforscht. (BZfE)