Die Deutschen bewegen sich zu wenig: Einsicht in die Notwendigkeit ist vorhanden

Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization – WHO) attestiert den Deutschen, dass sie sich zu wenig bewegen. Deutschland schneidet sogar überdurchschnittlich schlecht ab: 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 müssten aktiver werden, so die WHO.

Besonders beunruhigend sei es bei den Jugendlichen in Deutschland: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegen sich zu wenig. Lediglich mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche sollten sich Erwachsene laut der WHO-Empfehlung körperlich betätigen. Damit ist keineswegs intensives Training gemeint, auch schon Fahrradfahren oder schnelles Zufußgehen machen fitter und beugen Krankheiten vor.

Dabei mangelt es offensichtlich nicht an der Einsicht in die Notwendigkeit: Für ein besseres Körperbild mit weniger Fettpölsterchen würden sieben von zehn Befragten mehr für sich tun, etwa mit regelmäßigem Sport oder einer gesünderen Ernährung. 87 Prozent der Frauen und 76 Prozent der befragten Männer geben an, dass sie sich gerne gesünder ernähren würden. – Da erhebt sich natürlich die Frage, warum tun sie es denn nicht? Dazu Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk: Einer gesunden Lebensführung stünden häufig Stress in der Ausbildung, im Studium oder im Beruf entgegen. Bei vielen Befragten fielen daher regelmäßige Mahlzeiten aus. Stattdessen greift jeder zweite junge Erwachsene zu schnellen Snacks unterwegs. „Die eigenen Bedürfnisse werden dem Tagesablauf untergeordnet. Gegessen wird, wenn gerade Zeit ist, oder einfach nebenbei“, so Hantke.

Eine Möglichkeit, der Einsicht auch Taten zu folgen lassen ist sicherlich eine entsprechende Organisation des eigenen Tagesablaufs. Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten planen, vorkochen und bedarfsgerecht kühlen oder einfrieren hilft, Snacks auf die Schnelle zu meiden. Neudeutsch heißt das Meal Prepping. Neben einer bewussten und nachhaltigen Ernährung, spart man auch noch Geld und Zeit. Eine ausgeklügelte Einkaufsplanung führt letzten Endes auch zu weniger Lebensmittelabfällen. Wer den Einkauf dann noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt, bewegt sich zusätzlich und trägt nebenbei noch zum Klimaschutz bei. (BZfE)