Fettleber unter Stress
Falsche Ernährungsgewohnheiten und andere Risikofaktoren machen die Leber krank. Das Stoffwechselorgan verfettet und kann sich entzünden. Auf lange Sicht drohen unwiderrufliche und lebensgefährliche Organschäden (Leberzirrhose oder „Schrumpfleber“).

Fachleute des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in Berlin haben nun an Leberzellen in der Petrischale untersucht, wie Verfettung und Entzündung die Entgiftungszentrale des Körpers schwächen. „Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem Entzündungen die Arbeit wichtiger Enzyme der Leberzelle blockieren“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. „Damit kann die Leber ihre Aufgabe, mit der Nahrung aufgenommene Fremdstoffe zu entgiften, nur noch begrenzt wahrnehmen.“

Das Hauptergebnis: Während eine bloße Verfettung der Leberzelle noch keine weitreichenden Folgen für die Entgiftung hatte, änderte sich das, wenn eine Entzündung erzeugt wurde, wie die Wissenschaftler im Fachblatt „Drug Metabolism and Disposition“ berichten. Die Fähigkeit, Fremdstoffe unschädlich zu machen, ist deshalb bei einer fettleberbedingten Entzündung vermutlich deutlich verringert.

Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen. (BfR)